Unser Freund, der Shee fing an, sich zu langweilen, wenn er den sich streitenden Hardmans zuschaute. Sein ältester Bondi-Norn wurde langsam zu schwach, um das Didgeridoo zu spielen und noch nicht einmal der bewunderungswürdige Mecha-Grendel schien ihn noch zu amüsieren. Er brauchte etwas neues, und er wusste genau, was er dafür tun musste - er staubte sein Portalgerät ab und drückte eine zufällige Folge von Zahlen. Dann kniff er die Augen zu, biss die Zähne zusammen und aktivierte das Portal. Innerhalb eines - wie ihm schien- Moments befand er sich an einem anderen Ort.

Ein fruchtbarer, erdiger Geruch erfüllte die Luft. Als er die Augen öffnete, konnte er sehen, dass er sich in einem Wald befand, auf dem Rücken liegend in einer kleinen Lichtung. Gerade wollte er sich erheben, als er plötzlich ein lautes "popp" hörte. Augenblicklich war er umgeben von flauschigen weissen Samen, die um ihn herumschwebten wie Schneeflocken. Sie schwebten langsam auf den Boden der Lichtung nieder, wo sie scheinbar wie Unkraut wuchsen. Er griff sich ein paar davon und stopfte sie in seine Reisetasche. Sein erstes Souvenir von dieser seltsamen Wald-Welt. Mit weit offenen Augen betrat er den tiefen Wald.

Kurze Zeit danach fand er einen grossen Baum, der von den grünsten Norns umgeben war, die er je gesehen hatte. Sie waren ihrer Umgebung so gut angepasst, dass er einige Zeit gebraucht hatte, um sie überhaupt wahrzunehmen. Es war klar, dass diese Norns in einem sehr guten Gesundheitszustand waren - ihre Augen waren klar und hell, ihr chamäleonähnlich blätterartig gemustertes Fell glänzte seidig. Aber das seltsamste an ihnen war, was sie scheinbar gerade taten. Sie umarmten den Baum. Er blinzelte. Ja, sie umarmten wirklich den Baum. Wie überaus ungewöhnlich!

Das seltsame Verhalten hatte ihn abgelenkt und gehindert, eine wohl noch interessantere Entdeckung zu machen. Ganz oben im Baum konnte er ein ziemlich grosses Baumhaus ausmachen. Kein Wunder umarmten sie den Baum, er war ihr Zuhause! Er fand ein paar sorgfältig gefertigte Stufen und stieg sie hoch in den Baum. Als er das Baumhaus betrat, bemerkte er mit Erstaunen, dass sich alle Bewohner beeilten, ein pyramidenförmiges Teleportergerät zu aktivierten. Scheinbar löste seine blosse Anwesenheit in den Norns ein Gefühl von Enge aus. Als die meisten den Raum verlassen hatten, gab ihm das eine gute Gelegenheit, sich umzusehen.

Mitten im Raum befand sich eine ziemlich unauffällige Maschine, die mit Sicherheit von den Shee stammte. Verwundert sah er, wie ein älterer Treehugger eine der poppenden Pflanzen oben in das Gerät legte und es danach aktivierte. Einen Augenblick später erschien ein Keks am unteren Ende der Maschine. Nicht irgend ein alter Keks, sondern einer, der ein bisschen aussah wie die Pflanze, aus der er hergestellt worden war. Der Shee fummelte in seiner Reisetasche und brachte ein paar Brombusbeeren hervor, die er in das Gerät legte. Er aktivierte es und wurde mit einem köstlich aussehenden Brombusbeer-Keks überrascht, den sich ein kleines Treehugger Baby sofort grapschte. Was für ein wundervolles Gerät - wer brauchte da noch Ettins als Keks-Bäcker, wenn man solch ein Gerät hatte?

Er analysierte das Gerät mit seinem zunehmend wichtiger werdenden Scanner, um später diese Maschine zu replizieren, wenn er wieder zu Hause in Capillata war. Es gelang ihm auch, ein brütendes Weibchen zu zwingen, ihm ein paar ihrer Eier zu überlassen. Er vermutete, wenn weniger Norns vorhanden wären, würden sie weniger darüber klagen, dass sie sich dauernd beengt fühlen. Er steckte seinen Scanner, die Treehugger Norneier und einen der Teleporter in seine Reisetasche, zog sein Portalgerät heraus und verschwand im Warp.

Treehuggers sind empfindliche, Natur liebende Norns. Sie lieben es mehr, sich mit Pflanzen, Tieren und Insekten abzugeben als mit anderen Wesen zusammen zu sein. Man findet sie eher alleine draussen in der Natur, als drinnen mit anderen Norns zusammengepfercht.

Wie die Bäume, die sie so gerne umarmen, altern diese Norns langsamer und leben etwas länger als andere Norns. In ihrer Heimat gab es keine Grendels und kaum von diesen hässlichen Bakterien, die man auf dem Shee Raumschiff findet. Daher sind Treehuggers empfindlicher auf Infektionen und Schläge. Um sie dennoch gesund zu halten und um sie von einer Krankheit genesen zu lassen, sollte man sie ermutigen, von dem Elixier, Panatreea Potion, ein paar Schlucke zu trinken.

Es dauert ziemlich lange, bis ein Treehugger Weibchen ein Ei legt, und es ist ihnen auch egal, wo sie es legen - ganz ähnlich wie ihren Bondi Norn Cousins. Sie haben keine Vorlieben was der Lebensraum und das Terrarium betrifft. Es sollte nur gross sein, angefüllt mit Pflanzen und Tieren und nur ein paar ganz wenige weitere Wesen sollten vorhanden sein, dann sind sie glücklich. Wenn sie mal etwas unglücklich aussehen, lass sie doch einfach einen köstlichen Keks aus der schrulligen Keksmaschine essen. Oder lass sie den Knuddelbaum umarmen. Es mag nicht genau so sein, wie im grossen Baumhaus, aus dem sie kommen, aber es wird sicher helfen, sie aufzumuntern.