Das Gehirn
Betrachten wir mal ein Beispiel: Wenn
der Norn auf die Welt kommt, kann er noch nicht
sprechen. Ich will ihm jetzt beibringen, was Obst
ist. Nun werdet ihr sagen, das ist ja ganz einfach:
man aktiviert mit F1 den Fragemodus der Hand, klickt
z.B. auf einen Apfel,
dann erscheint das Wort "Obst" in der
Sprechblase und der Norn spricht es nach.
Stimmt schon, aber betrachten wir
das mal aus der "Sicht" des Norngehirns!
Das Gehirn eines Norns besteht aus
Gehirnlappen die durch Dendrite verbunden sind.
Einen Gehirnlappen kann man sich als eine Art Gitter
vorstellen. Jedes Rechteck auf dem Gitter ist ein
Neuron. (Neuronen sind in lebenden Organismen, z.B.
beim Menschen, Nervenzellen) Neuronen sind "Platzhalter",
d.h. sie speichern Informationen, die wiederum vom
Spiel ausgeführt werden. Der eigentlich wichtige
Part in dem Gehirn sind aber die Dendrite. Sie sind
die "Verknüpfungen" zwischen den
einzelnen Neuronen in den verschiedenen Gehirnlappen
und ermöglichen einen Austausch von Informationen
zwischen den Neuronen. Informationen fliessen über
solche Dendrite nur in eine Richtung, d.h. Neuron
Nummer 1 kann über ein bestimmtes Dendrit den
Zustand von Neuron Nummer 2 beeinflussen, aber umgekehrt
geht nur über ein anderes Dendrit.
Einige dieser Dendrite bleiben immer
am selben Ort und kommunizieren immer zwischen den
gleichen Neuronen während des ganzen Nornlebens.
Es gibt aber auch Dendrite, die "wandern"
im Gehirn. Sie verbinden zwar immer dieselben Gehirnlappen,
aber nicht immer dieselben Neuronen in diesen Gehirnlappen.
Ihre Verbindungen können gestärkt oder
geschwächt werden. Stellt es euch so vor: wenn
eine Strasse sehr gut befahren wird, dann baut man
sie irgendwann zu einer Autobahn aus. Hingegen schwach
befahrene Strassen werden irgendwann von Pflanzen
überwuchert und "verkommen" zu Wegen,
die eines Tages ganz verschwinden. Genau so ist
es mit diesen Dendriten. Werden diese Verbindungen
stark geschwächt, wandern die Dendrite weg
und verknüpfen sich anderswo. Sie können
daher benutzt werden, um sehr dynamisch wichtige
und nicht so wichtige Erinnerungen eines Norns zu
speichern. Traumatische Erlebnisse, wie z.B. von
einem Grendel gehauen werden, hinterlassen sehr
starke Eindrücke bei einem Norn und diese Verknüpfung
wird mit Sicherheit viel stärker sein, als
wenn ein Norn einen Stein des Wissens drückt.
Das hinterlässt einfach weniger "Spuren"
in seinem Gedächnis und die Verknüpfung
wird nur schwach sein. Wenn er allerdings dafür
von der Hand "gelobt" wird (gekitzelt),
dann wird das bereits eine etwas stärkere Verbindung
ausmachen.
Das Gehirn kann ganz grob in drei
Funktionsteile eingeteilt werden: Sammeln von Information,
Informationsverarbeitung und Ausgabe von Information.
Die meisten Gehirnlappen sind für das Sammeln
von Informationen aus der nornschen Umwelt da. So
gibt es einen Lappen, dessen Neurone "feuern"
(also aktiv werden) wenn die Hand ein bestimmtes
Wort sagt. Jedes Neuron ist für ein anderes
Wort zuständig. Dieser Gehirnlappen wird "Verb
Lobe" genannt. Ein anderer Gehirnlappen, der
"Vision Lobe", z.B. zeichnet auf, wo der
Norn gerade hinschaut. Und so gibt es noch viele
weitere Gehirnlappen, die für das Sammeln von
Informationen zuständig sind. Sie sind alle
verknüpft mit dem "Combination Lobe",
wo die Informationen verarbeitet werden. Als letztes
gibt es noch ein "Decision Lobe", der
auch mit dem "Combination Lobe" verknüpft
ist. In diesem Gehirnlappen ist die Erinnerung gespeichert,
die über die beste Aktion in einer bestimmten
Situation entscheidet, welche ausgeführt werden
soll.
Nehmen wir nochmal das Beispiel vom
Anfang: Die Hand zeigt auf
einen Apfel und sagt "Obst". Damit wird
das zuständige Neuron im Verb Lobe aktiv und
feuert einen Impuls los. Dieser läuft über
die Dendrite zum Combination Lobe und darin wird
die Information so weiter verarbeitet, dass der
Norn jetzt "Obst" sagen soll. Ist jetzt
auch im Decision Lobe die Information vorhanden,
dass "Obst" gut schmeckt und gerade Hunger
da ist, wird da "entschieden", dass der
Norn sich den Apfel holt und isst. Naja, so ungefähr
läuft das ab, zumindest vereinfacht gesagt.:-)
Wenn ihr euch mehr für das Gehirn
interessiert und mal eines "in Aktion"
sehen möchtet, dann ladet euch von CDN
das VAT-Kit runter und seht es euch damit mal an!
Ein Tutorial für Genmanipulation
im Gehirn will ich an dieser Stelle nicht machen.
Wie ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt, ist das
Ganze eine ziemlich komplexe Angelegenheit und meistens
folgt aus einer Veränderung in den Gehirngenen,
dass auch z.B. Rezeptorgene, Emittergene und Reaktionsgene
verändert werden müssen. Das Gehirn ist
zu stark mit der Gesamtheit der Gene des Wesens
verbunden, ist also eine sehr "zentrale"
Schaltstelle und auch kleinste Veränderungen
können dramatische Folgen haben.
Normalerweise sind alle Gehirngene auf "keine
Mutation zugelassen" gesetzt. Damit soll garantiert
werden, dass keine Defekte während der Vererbung
entstehen. Es gibt aber scheinbar Nornarten, bei
denen unter anderen auch bei den Gehirngenen eine
Mutation zugelassen ist. Daher kann es vorkommen,
dass z.B, ein Norn "blind" ist, auf keine
Reize reagiert oder andere "Verhaltensfehler"
zeigt. Man kann diese "Schaltfehler" beheben,
jedoch ist eine genaue Untersuchung der einzelnen
Gehirngene dazu nötig. Der Norn
Doktor kann euch da weiterhelfen.
(Ich hab für den obigen Text
wieder mal bei Lis Morris abgekupfert.)